Tradition trifft Innovation

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Dieses Mal wollen wir Euch bis nach China entführen, um Euch dort wiederum  herausragende Designs aus Berlin vorzustellen. Seit fast 20 Jahren ist das Plajer & Franz Studio international tätig und deckt eine beeindruckende Bandbreite in ihrem Portfolio ab, von Yachtausbauten bis hin zu Restaurant- und Messedesigns ist alles dabei. Nicht zuletzt haben sich Alexander Plajer und Werner Franz mit ihrem Team von 50 Architekten auch auf Luxuswohnprojekte spezialisiert. Eines davon stellen wir Euch bei LoveDesigns heute vor: eine Luxusvilla im Bezirk Lang Run Gardens in der Hafenstadt Tianjin.

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Fangen wir mit einem Bereich an, dem LoveDesigns normalerweise nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt, dem Fahrstuhl und dem Treppenhaus. Dass es aber in diesem Fall unbedingt einer Erwähnung wert ist, wird schnell ersichtlich. Klassisch modernes Design wird hier durch Zitate an chinesische Kultur veredelt. Es ziert die verglasten Aufzugtüren und schmückt die Wände des holzverkleideten Treppenhauses. Traditionellerweise wären die Blütenmuster als Intarsien ins das Holz gelegt. Plajer & Franz haben dieser Tradition eine zeitgenössische Neuauflage gegeben, indem sie die Muster als Lichtmalerei auf die Oberfläche projizieren. Ein besonderes Augenmerk verdient auch die Unterbeleuchtung des Geländers, das dem dunklen Ambiente einen Touch Leichtigkeit verleiht.

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Nach diesem Ausflug in ungewöhnlichere Gefilde, kehren wir zu den für LoveDesigns geläufigeren Einrichtungsbereichen zurück, zu einem der Schlafzimmer, das sich in der 400 qm-Villa befindet. Im Grunde ist es ein schlicht in beige-weiß gehaltener Raum, der Ruhe und Entspanntheit ausstrahlt, ideal für einen gesunden Nachtschlaf. Die Einrichtung ist reduziert auf ein Bett, das abgesehen vom Kopfteil frei in der Luft über einem kuscheligen Teppich zu schweben scheint. Gegenüber steht eine minimalistische, quaderförmige Kommode, sowie ein Sitzblock. Seinen ganz einzigartigen Charakter erhält dieses Zimmer jedoch durch das Blattmuster, das an der verglasten Wandseite hochrankt. In einer Art Scherenschnittvariation finden sich die Blätter bis hoch zur Decke an der Rückwand des Bettes wieder. Auch hier bestechen Plajer & Franz erneut mit innovativer Lichttechnik, die das Blätterwerk in der Wand zum Leuchten bringen.

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Wenn eine Wohnfläche in dieser Größe bespielt werden muss, ist es eine besondere Herausforderung, abwechslungsreiche Räumlichkeiten zu schaffen und doch gleichzeitig die einzelnen Wohnbereiche miteinander zu verbinden, damit das Gesamtgefühl nicht auseinander fällt. Wie Plajer & Franz hier vorgehen, lässt sich an einem Vergleich zwischen zwei Schlafzimmern demonstrieren. Die Elemente, schwebendes Bett gegenüber die lang gezogene Kommode, bleibt gleich. Auch gibt es einen durchlässigen Raumtrenner und innovative Beleuchtung. Doch während im ersten Schlafzimmer eine verspielte Komponente durch das Blätterwerk im Zentrum stand und lackierte Oberflächen den Raum dominierten, unterscheidet sich das zweite Schlafzimmer durch Abstraktion und die Wahl der Materialien. Holz herrscht herrscht hier vor bis hin zur Decke. Dort ist die Beleuchtung in aparten Querstreifen eingelassen. Der schon genannte Raumtrenner zu einem Wohnzimmerbereich besteht aus graphisch miteinander verbundenen Holzlatten, wieder ein asiatisches Zitat ohne den disziplinierten Formalismus, den dieses Zimmer definiert, aufzugeben.

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Eine gewisse konstante Wahl von Wohnaccessoires und Materialien ist auch in Räumen, die zu völlig anderen Zwecken genutzt werden. möglich, wie wir hier im Esszimmer sehen können: Holz und Lack, strukturierende Liniengebung, die sich über den Boden, die Wand hoch und die Decke entlang, ein transparenter Raumtrenner. Dieses Mal ein Glasperlenvorhang, der in direkter Verwandtschaft zu dem in die Decke eingelassenen Lüster steht. Was aus dieser Perspektive noch nicht zu sehen ist, ist dass sich das Esszimmer auf einer hölzernen Balustrade befindet, die auf den Wohnbereich hinab sieht.

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Diese hölzerne Balustrade setzt den Wohnbereich, noch einmal spektakulärer in Szene. Wobei die beiden weiteren Details, die das schlicht in grau gehaltene Sofa-Teppich-Ensemble rahmen, allein auch schon faszinierend genug sind. Im Rücken des Sofas befindet sich nämlich eine überdimensionale Kalligraphie, die erst durch gespiegelte Lamellen überhaupt sichtbar wird. Zu Kopf ist ein weiteres sehr spezielles Feature installiert: eine Weingalerie. In diesem besonderen Regal werden die edelsten Tropfen wie Kunstwerke präsentiert und hier kommt auch wieder eine besondere Lichttechnik in Einsatz. Rote LED-Leuchten deuten wie kleine Signale auf die ein oder andere Flasche der Wine Gallery. Wer es dann noch gemütlicher haben will, der kann sich in die Ecke unter der Balustrade zurückziehen, wo eine Sitzgruppe samt Feuerstelle wartet.

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