Wie sieht es bei euch mit Stauraum aus? Bringt ihr eure Schuhe gut unter? Quillt der Kleiderschrank über? Ein Tipp, um Ordnung ins Chaos zu bringen, könnte ja sein, den Frühjahrsputz zum Anlass zu nehmen und mal wieder auszumisten. Aber vielleicht müsst ihr euch auch gar nicht von liebgewonnenen Stücken trennen, sondern es ist einfach an der Zeit den Platz, den ihr zur Verfügung habt, besser zu nutzen.
Zunächst wollen wir Euch dafür ein Projekt des Innenarchitekten Ulrich Tredup vorstellen. Er hat in einem Dachgeschoss eine top Ankleide eingebaut. Dabei hat er mit Spezialeinbauten den Platz optimal bis unter die Dachschrägen ausgenutzt. Es gibt Kleiderstangen, Regale und Schränke. Ulrich Tredup empfiehlt auch sich, bevor es losgeht, einen „Ablauf“ für die Ankleide zu überlegen. So könnte man mit der Unterwäsche beginnen, dann die Blusen, Hemden, T-Shirts folgen lassen, danach kommen dann Anzüge, Kleider, Hosen und zuletzt die Schuhe. Weitere Tipps von Ulrich Tredup: Kaschmirpullis möglichst hinter Türen aufbewahren. Bei einer Schranktiefe von 60 cm ist es ratsam mit Auszügen zu arbeiten, damit man den Überblick nicht verliert. Besonders praktisch ist es auch, eine Fläche vorzusehen, auf der man Kleidungsstücke zusammenfalten kann.
© Ulrich Tredup
Zuletzt ist bei der Ankleide von Ulrich Tredup das Schuhregal ein absolutes Highlight. Dieses Regal wurde ins Schlafzimmer ausgelagert und ist ein ganz besonderer Hingucker. Denn Ulrich Tredups Auftraggeber ist Fan von Converse-Schuhen und diese werden nun wie in einer Vitrine ausgestellt. Der Effekt: Alltagsschuhe werden plötzlich wie schicke Ausstellungsstücke in besonderem Licht inszeniert. Darüber hinaus hilft die Beleuchtung, auf einen Blick das richtige Paar auszuwählen.
Ein weiteres geradezu spektakuläres Beispiel, wie man auf kleinstem Raum unwahrscheinlich viel unterbringen kann, liefert uns die Innenarchitektin Eva Markus. Sie hat aus einer überquellenden Kleiderkammer eine aufgeräumte, ja gar repräsentative Ankleide gezaubert – und das auf lediglich sechs Quadratmetern mit einem Budget von € 400!
© Eva Markus
Wie das geht? Zunächst einmal wurden alle wuchtigen und sperrigen Möbel entfernt, um Platz für ein flexibleres Modularsystem zu machen, das nicht nur horizontal, sondern auch vertikal den gesamten Raum ausnutzt. Dann hat Eva Markus Sommer- und Wintersachen sortiert. Ganz nach Jahreszeit ist die leichtere oder wärmere Kleidung sicht- und greifbar, während der andere Teil eher weiter oben in einem Bereich verstaut wird, den man nicht so leicht erreicht. Ganz entsprechend der vorhandenen Kleidungsstücke, musste entschieden werden, wie viel Platz zum Hängen, wie viel offener Regalraum und was genau in Schubladen verstaut werden sollte. Auch für die Schuhkollektion wurde eigens ein Regal eingeplant. Und weil es nicht nur um praktische Ordnung ging, sondern darum, den gesamten Bereich auch im Design aufzuwerten, wurde die hintere Wand in einem edlen Grau gestrichen und selbst für eine Vase und einen flauschigen Teppich war noch Platz, ohne dass die Ankleide damit überfüllt wirken würde.
Während Ulrich Tredups Ankleide eine Maßanfertigung ist, hat Eva Markus bei diesem Projekt mit verschiedenen Möbelherstellern gearbeitet. Sie kann sich dabei durchaus IKEA vorstellen, wenn es kostengünstig sein soll. Noch schöner aber sind Modularsysteme aus den Häusern Porro oder Rimadesio, sagt Eva Markus.
LoveDesigns hofft, dass wir euch mit den Tipps und Tricks von zwei ausgewiesenen Einrichtungsexperten inspirieren konnten. Und vielleicht scheint ja jetzt das ein oder andere Chaos gar nicht mehr so beängstigend, sondern wie eine Chance noch einmal richtig Style in eure vier Wände zu bringen!