Unter dem Hammer

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„Sie war in einem sehr schlechten Zustand. Es gab Linoleum-Böden und Asbest im Bad und alle Räume waren in drei unterschiedlichen Farben gestrichen. Viele der Originaleinbauten wurden entfernt, der Kamin war zugemauert und die Türen wurden durch moderne Billigtüren ersetzt.“

So beginnt die Geschichte von Ben Ridley und Susanna Ghonouie. Seit langem waren beide auf der Suche nach einer Wohnung bis sie sich letztendlich entschieden, an einer Auktion Teil zu nehmen und eine zu ersteigern. Das Ergebnis: Ein verbautes Studio in Barnsbury/London, 10 Wochen Zeit für den Umbau und so einige Auflagen der Stadt. Doch den Architekten und die Event-Managerin konnte das nicht abschrecken – mit kleinem Budget von 30.000€ für Umbau und Möblierung, mutigen Entscheidungen und cleveren Ideen zauberten sie aus dem einst kleinen Studio ein stilvolles Ein-Zimmer-Apartment.

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Die bestehenden Räume wurden, bis auf das Bad, ihrer Funktion enthoben. So befindet sich nun im ehemaligen Studio die offene Küche mit Anschluss an den Wohnbereich. Die glänzende Küchenzeile wurde  aus MDF gefertigt und lediglich weiß lackiert – das Geld, welches hier eingespart werden konnte, wurde in eine hochwertige Arbeitsplatte und Rückwandverkleidung aus Carrara-Marmor investiert. Der bestehende Holzboden wurde geschliffen und mit schwedischer Seifenlauge behandelt. So erhielt er seinen coolen Used-Look und das Paar hatte die geforderte Auflage, der Boden müsse weiter erhalten bleiben, erfüllt. Nahtlos geht es hinüber in den Wohnbereich. Im Ohrensessel, vor dem neu aufgearbeiteten Kamin, welcher mit Reststücken des Marmors verkleidet wurde, vergisst man mit einem guten Buch die Zeit.

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Die ehemalige Küche wurde zum Schlafzimmer. Eine mutige Entscheidung, dass kleine Zimmer dunkel zu streichen, doch das große Fenster bringt genügend Licht und der Spiegel optische Vergrößerung.  Farbige Accesoires, wie ein Plaid oder ein Strauß Blumen setzen liebevoll, wohnliche Akzente.

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Eine richtige Herausforderung stellte das Bad dar. Um Platz zu sparen, wurde in diesem kleinen Raum auf eine Heizung verzichtet und die beiden neuen Eigentümer entschieden sich für beheizbare Spiegel. Um den Raum größer wirken zu lassen wählten sie eine freistehende Badewanne und gaben ihr mit den gelb lackierten Holzfüßen einen eigenen Charakter; ein unverwechselbares Unikat. Ein weiterer Hingucker: der Fließen-Spiegel. Die länglichen Wandfließen wurden im Fischgrätmuster verlegt und geben dem Raum seinen besonderen Reiz. Und auch hier hat Architekt Ben Ridley noch einmal in die Trickkiste gegriffen. In dem Wand und Boden mit gleichem Material belegt wurden bilden sie eine Einheit und lassen dadurch den Raum größer und einladender erscheinen.

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Unser Fazit: Pures Wohnglück auf sage und schreibe nur 36m² und gleichzeitig der beste Beweis, das man auch mit kleinem Budget ein wahres Wohn-Glanzstück hervorbringen kann.

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